Für Charterkunden, die eine Segelreise von Kroatien nach Griechenland oder umgekehrt planen, sind die Länder Montenegro und Albanien nicht nur reizvolle Zwischenstopps, sondern auch wichtige Punkte für das Ein- und Ausklarieren. Während ein direkter Törn durch den Schengenraum keine behördlichen Schritte erfordert, ist bei einem geplanten Aufenthalt in Montenegro oder Albanien das Ein- und Ausklarieren unumgänglich. Anfang des Jahres haben Laura und ich unser Segelschiff von Kroatien nach Korfu überführt und dabei diese Erfahrungen gesammelt, die ich gerne teilen möchte.
Unser Startpunkt war die Stadt Dubrovnik, wo wir unser Schiff in der Marina Frapa über Nacht liegen hatten. Abseits der Hauptsaison ist die Stadt ein absolutes Highlight, und auch die Marina punktet mit ihrer Nähe zur Altstadt. Mitte März war die Marina nur zu etwa 25 % belegt, und wir konnten problemlos einen Liegeplatz bekommen.
Tipp! In dieser Jahreszeit können die Wetterbedingungen recht schwellig sein, daher sind Ruckdämpfer bzw. elastische Festmacherleinen wichtig.
Das Ausklarieren verlief unkompliziert. Direkt gegenüber der Marina befindet sich das Hafenbüro mit allen notwendigen Behörden, darunter Zoll und Polizei. Das Büro ist leicht an einem großen gelben Schild zu erkennen. Die Anlegestelle wird vom Marina-Personal betreut, das hilfreich beim Festmachen der Leinen zur Seite steht. Wichtig ist, dass man nach dem Ausklarieren Kroatien direkt verlassen muss.
Nach dem Verlassen von Dubrovnik steuerten wir die Marina Porto Novi in Montenegro an – ein echter Geheimtipp, den ich jedem Segler wärmstens empfehlen kann! Die Marina bietet einen modernen Außenpier, auf der sich die Hafenbehörde mit allen Ämtern befindet. Das freundliche Marinapersonal organisiert den gesamten Prozess und ist extrem hilfsbereit.
Porto Novi ist wie eine kleine Stadt aufgebaut und erinnert an die Filmkulisse aus der *Truman Show*. Ein Aufenthalt hier ist definitiv lohnenswert, nicht nur wegen des exzellenten Services, sondern auch aufgrund der Restaurants, die leckeres Essen zu günstigen Preisen anbieten. Für unsere 54-Fuß-Yacht zahlten wir 60 Euro pro Nacht, inklusive Strom und Wasser.
Zum Ausklarieren wählten wir den Industrie- und Fischerhafen von Bar. Hier hilft das Marinapersonal gerne, braucht aber klare Anweisungen wie die Yacht festgemacht werden soll. Der Hafen ist für einen kurzen Zwischenstopp geeignet, bietet jedoch nicht allzu viel Komfort. Ein kleines Plus: Die Stadt ist in etwa zehn Minuten zu Fuß erreichbar und bietet tolle Restaurants mit einer interessanten Atmosphäre.
Tipp: Besucht morgens auf dem Weg zum Bäcker die Hafenbehörde und lasst die Crewliste stempeln, denn die Behörde befindet sich außerhalb des Hafengeländes.
Ihr könnt seitlich gegenüber der Militärbasis festmachen und müsst zunächst die Crewliste stempeln lassen, bevor es zu den Büros von Zoll und Polizei geht. Die Beamten sind durchweg freundlich und hilfsbereit.
Der nächste Zwischenstopp auf unserem Törn war Albanien. Hier haben wir im Hafen von Shengjin einklariert – ein wahrhaftiges Entdeckererlebnis. Es handelt sich um einen Fischerhafen, der zwar keinen Marina-Komfort bietet, jedoch eine spannende Abwechslung darstellt. Hier ist es wichtig, das Boot sicher im Griff zu haben, denn das Anlegen kann eine kleine Herausforderung sein.
Das Einklarieren wird von einem Agenten durchgeführt, was den gesamten Prozess für 50 Euro extrem einfach macht. Ihr braucht keine Behördengänge zu erledigen, da der Agent alles am Boot abwickelt.
Tipp: Fragt über VHF nach Mr. Frog, einem charmanten Agenten mit rauchiger Stimme, der das ganze Dorf zu kennen scheint. Gemeinsam mit ihm und dem Hafenmeister geht es für den Skipper (oder die ganze Crew) auf einen Drink in die nächste Bar, während der Papierkram erledigt wird. Ein echtes Highlight!
Unser letzter Stopp in Albanien war Saranda, direkt gegenüber von Korfu. Diese lebendige Hafenstadt bietet mit ihrer riesigen Bucht Schutz vor dem Mistral und die Möglichkeit, entweder direkt am Fähranleger anzulegen oder in der Bucht zu ankern. Für versierte Skipper, die das „römisch-katholische“ Anlegemanöver (mit Anker statt Mooringleinen) beherrschen, eine preiswerte Option für nur 10 Euro pro Nacht, inklusive Wasser und Strom.
Auch hier braucht ihr wieder einen Agenten für das Ausklarieren.
Tipp: Wir haben gute Erfahrungen mit Saranda Summer Tours gemacht. Die Inhaberin Jelja Phone: +355 69 485 9383 ist sehr hilfsbereit und die Abwicklung erfolgt stressfrei und unkompliziert.
Das Einklarieren in Griechenland ist im Vergleich zu den vorherigen Ländern ein Kinderspiel. Eine einfache Vorab-Meldung per E-Mail reicht aus, und der Rest erledigt sich fast von selbst.
Willkommen in Korfu!
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