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Frauenpower bei Windstärke 7

Laura Engel
Laura Engel
24. Juni 2025
Laura am Steuer der Segelyacht bei Windstärke 7 auf dem Rückweg von Paxos nach Korfu

Vertrauen bei Windstärke 7 – Was Segeln über Mut, Führung und das Leben lehrt.

Ein Erfahrungsbericht über innere Stärke, Gemeinschaft und weibliche Führung

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Teamwork unter Segeln – Frauen übernehmen Verantwortung

Ich wusste schon Tage vorher, dass es herausfordernd werden würde. Aber dass es genau dieser Törn sein würde, der mir so viel über mich selbst lehrt, hätte ich nicht erwartet.

Es war mein erster Frauentörn, den ich allein als Skipperin verantwortete. Ohne Daniel, meinen Partner. Ohne unsere Hunde. Ohne mein Sicherheitsnetz. Sieben Frauen – viele davon sich fremd – und ich, an der Spitze. Eine 54-Fuß-Yacht, Griechenland, eine unstete Wetterlage – und jede Menge Kopfkino.

Ich konnte kaum schlafen. Immer wieder dieselben Fragen: Kann ich das allein? Was, wenn ich eine falsche Entscheidung treffe? Was, wenn etwas passiert?

Daniel und ich sind ein eingespieltes Team – wir brauchen oft keine Worte. Dieses Mal würde ich es selbst machen müssen.

Und dann war es so weit: Die Frauen kamen an Bord, wir lernten uns kennen, gingen gemeinsam essen. Am nächsten Morgen: Sicherheitseinweisung, Rollenverteilung – und dann stieg Daniel von Bord. Ich stand da – allein am Steuer – und verließ den Hafen.

Eine bunte Crew und sieben ganz eigene Geschichten

Die Crew war bunt gemischt: Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unterschiedlich alt, mit unterschiedlichen Hintergründen – aber alle vereint durch den Wunsch, sich selbst etwas Gutes zu tun. Sie brachten mich zum Lachen, zum Nachdenken, und sie hielten mir auch den Spiegel vor. Nicht immer war alles leicht. Es gab Momente, in denen ich wieder lernen durfte, wo meine eigenen Grenzen liegen – und dass ich diejenige bin, die sie setzt.
Segeln verändert – nicht nur mich, sondern alle an Bord.

Wir haben gesungen, getanzt, gelacht. Waren gemeinsam in schönen Restaurants. Und obwohl uns das Wetter einige Male ausbremste, haben wir die Zeit genutzt, um besondere Orte zu erkunden: Paxos, Syvota mit der Blue Lagoon, die Bucht bei Korfu-Stadt. Manche Spots mussten wir auslassen – das Meer hatte andere Pläne. Doch selbst im Hafen, im scheinbaren Stillstand, entstanden kraftvolle Momente.

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Unwetter in Sicht – die Sauvignon Blanc vor stürmischem Horizont

Wenn das Meer zur Klarheit ruft

Was mich immer wieder fasziniert: Wie sehr das Meer Menschen bewegt. In den letzten zwei Jahren waren viele Gäste an Bord unseres Schiffes – fast jeder mit einem Thema im Gepäck. Nach einer Woche unter Segeln passierte oft etwas Entscheidendes. Paare erkannten für sich neue Wege. Andere kündigten Jobs, die sie nicht mehr erfüllten. Manche ließen alte Muster zurück. Familien kamen sich wieder näher. Und viele spürten plötzlich wieder: Das ist mein Weg.

Vielleicht liegt es daran, dass das Meer nichts von dir will – aber dir alles zeigt. Segeln reduziert aufs Wesentliche: Wetter, Kurs, Menschen, Entscheidungen. Du kannst dich nicht verstecken. Du musst reagieren. Fühlen. Entscheiden. Da sein.

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Zwischen Daten und Entscheidung – Skipperin bei der Routenplanung

Sturmwarnung & Leadership

Der erste Segeltag war traumhaft. Leichter Wind, Badestopp im türkisblauen Wasser, glückliche Gesichter. Wir lachten, sangen, spürten Leichtigkeit. Ich atmete zum ersten Mal durch. Vielleicht wird es ja doch eine entspannte Woche, dachte ich.

Doch mit dem Sonnenuntergang kam die Realität zurück. Daniel schrieb mir: „Meld dich. Die Wetterlage hat sich verschärft. Gewitterzelle. Sturmwarnung.“ Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Ein mulmiges Gefühl, das sich wie eine kühle Gischt über meine innere Ruhe legte. Und da war sie wieder – die Verantwortung. Nicht nur für mich. Sondern für sieben Frauen, die mir ihr Vertrauen schenkten.

Ich telefonierte mit Daniel, sprach mit anderen Skippern in der Nähe. Die Entscheidung fiel schnell und klar: Frühmorgens zurück nach Korfu. Noch eine Nacht in Gaios, dann los – bevor die Gewitterfront uns einholt.

Ich schlief unruhig. Um 04:00 Uhr wachte ich auf. Draußen heulte der Wind. Das Boot vibrierte bei jeder Böe. Ablegen im Dunkeln? Zu riskant. Ich wartete auf das erste Licht. Um 07:00 Uhr war ich bereit. Wir waren die Ersten, die losfuhren.

Der Wind kam genau von vorne, als ich die Heckleinen löste. Der Druck war sofort da – das Boot reagierte aggressiv. Ich musste schnell und präzise handeln. Der Anker war tief eingegraben, der Wind drückte mich Richtung andere Boote. Ich überfuhr den Anker bewusst, um ihn freizubekommen – und um die Ketten der anderen Boote vom Propeller fernzuhalten. Mein Kopf war ruhig, mein Puls hoch.

Dann: Segel setzen – aber nur das Vorsegel. Die Crew war noch unerfahren, ich wollte kein Risiko eingehen. Raumwind. 25 Seemeilen Richtung Heimathafen.

Der Wind nahm zu. Bft. 6. Dann 7. Die See war aufgewühlt, aber nicht gefährlich. Nur lebendig. Der Himmel dunkelgrau, dramatisch. Zwei Wasserhosen in der Ferne – unheimlich und faszinierend zugleich. Ich hatte keine Angst in dem klassischen Sinn. Aber ich war vollkommen wach. Hochkonzentriert. Präsenz auf 100 Prozent.

Jede Bewegung musste sitzen. Jedes Kommando klar. Jeder Gedanke fokussiert.

Was mich in diesem Moment durchtrug, war nicht das Wetter – sondern die Frauen um mich herum. Sie fragten nicht. Sie folgten ruhig den Anweisungen. Sie spürten die Ernsthaftigkeit der Lage. Und ich spürte, dass ich nicht mehr allein war. Wir waren ein Team geworden. Eine Einheit. Keine Profiseglerinnen – aber Menschen, die Verantwortung übernehmen, wenn es darauf ankommt. Das war echte Führung. Nicht laut. Nicht perfekt. Sondern ehrlich, transparent – gemeinsam.

Als wir uns schließlich dem Hafen von Benitses näherten, kreisten meine Gedanken immer wieder um das Anlegemanöver. Der Wind war kräftig, die Einfahrt schmal – und ich fragte mich: Werde ich das Boot bei diesen Bedingungen sicher in die Box bekommen? Ich ging alle Handgriffe im Kopf durch, spielte das Manöver durch, überlegte Ausweichmöglichkeiten.

Dann kam der Moment. Wir waren da. Der Marineri wartete mit dem Dinghy, Daniel stand am Steg. Die Crew bereitete Fender und Leinen vor – jeder wusste, was zu tun war. Und tatsächlich: Alles lief ruhig und kontrolliert. Wir legten an – sicher, präzise, miteinander.

Ein tiefer Atemzug. Ich war angekommen. Im Hafen – und bei mir selbst.

Und noch etwas war entscheidend: Ich kämpfte nicht gegen das Meer. Ich ließ mich auf seine Sprache ein. Passte mich dem Rhythmus an. Ich wollte nicht schneller sein als der Wind. Ich wollte im Takt mit ihm segeln. Segeln heißt nicht, sich zu behaupten. Sondern zu spüren, wann man nachgeben muss. Wann man loslässt. Wann man führt – und wann man folgt. Nicht gegen die Welle. Sondern mit ihr. Nicht gegen den Sturm. Sondern mit klarem Kompass hindurch.

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Ein Moment der Stille – Hoffnung auf eine ruhigere Nacht

Segeln ist wie Gründen

Ich habe gemeinsam mit Daniel unser eigenes Unternehmen aufgebaut – eine Charteragentur, die Menschen nicht einfach Boote vermittelt, sondern ihnen Lebenszeit schenkt. Auch dort spüre ich die Parallelen: Segeln ist wie Gründen. Du weißt nie, was kommt. Du planst – und dann kommt der Sturm. Es geht nicht darum, alles unter Kontrolle zu haben. Sondern darum, den Kompass im Blick zu behalten und die Segel immer wieder neu zu trimmen.

Es gibt Sonnenschein. Und es gibt Gegenwind. Es braucht eine Crew, die dich auffängt. Entscheidungen, die du triffst, auch wenn sie unbequem sind. Und Mut, auch dann weiterzugehen, wenn du lieber im sicheren Hafen bleiben würdest.

Ein Schiff ist nicht dafür gebaut, im Hafen zu liegen. Und auch wir sind nicht dafür gemacht, auf der Stelle zu treten.

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Fokus, Verantwortung, Führung – eine Frau in ihrem Element

An alle Frauen, die sich fragen, ob sie das Steuer übernehmen sollen

Ja, du kannst. Ja, es wird ungemütlich. Ja, du wirst an Grenzen stoßen. Aber es wird dich wachsen lassen. Und du wirst nie wieder die Gleiche sein.

Setz die Segel. Vertrau auf deinen Kurs. Und erinnere dich daran: Manchmal braucht es nur einen mutigen Moment – und der Wind dreht sich.

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