Seit zwei Jahren leben wir nun mit unseren beiden Hunden Aries und Abby auf unserem Segelboot, einer Kufner 54. Aries ist ein Tschechoslowakischer Wolfshund, stark, wachsam und mit einem Herz aus Gold. Abby, unsere Schweizer Schäferhündin, ist voller Energie und Lebensfreude – immer bereit für das nächste Abenteuer. Damals, als wir uns für diesen Lebensstil entschieden haben, gab es viele Fragen aus unserem Freundes- und Familienkreis. „Wie sollen das Hunde auf einem Boot schaffen? Haben sie genügend Auslauf? Und was passiert, wenn sie mal müssen?“ Ganz ehrlich, auch wir hatten dieselben Fragen. Aber es gab nur eine Möglichkeit, Antworten zu finden: Wir probierten es einfach aus.
Unsere Reise begann in Izola, Slowenien, wo wir das erste Mal ein Segelboot charterten, eine Oceanis 38. Das Boot war nicht nur für uns, sondern auch für Aries und Abby ein Abenteuer. Ein haustierfreundliches Segelboot zu finden, war erstaunlich unkompliziert – wir stellten fest, dass es viele Vercharterer gibt, die gerne Haustiere an Bord erlauben. Für einen kleinen Aufpreis (etwa 150-200 € pro Woche) durften unsere Fellnasen mitkommen, und so starteten wir alle vier gemeinsam in ein neues Kapitel unseres Lebens. Wir wollten nicht nur Urlaub machen, sondern die Welt auf eine ganz neue Art erleben – als eine Familie, zu der auch unsere Hunde gehören.
Natürlich war die Eingewöhnungsphase eine Herausforderung – sowohl für die Hunde als auch für uns. Aries und Abby mussten lernen, dass das Boot ihr neues Zuhause war, mit all seinen Geräuschen, Bewegungen und Regeln. Doch die Mühe war es mehr als wert. Schon nach kurzer Zeit begannen die beiden, das Boot als ihre eigene kleine Insel zu sehen. Sie verstanden die Abläufe, liebten es, mit uns an Deck zu sein und die endlose Weite des Meeres zu betrachten. Wir hatten Aries und Abby damit die Möglichkeit gegeben, immer bei uns zu sein, statt sie bei Freunden oder in einer Hundepension zurücklassen zu müssen. Für uns gab es nichts Schöneres, als ihre Freude über die neuen Eindrücke zu erleben – sei es die Gischt, die ins Gesicht spritzte, oder der Geruch von salziger Seeluft.
Eine der größten Hürden, die wir uns vorgestellt hatten, war der Zugang zum Boot. Aber dank der Gangway, die auf jedem Boot Standard ist, kamen Aries und Abby ganz leicht an Bord. Von da an waren sie Teil unserer Crew – frei, sich überall zu bewegen, sei es im Innenbereich oder an Deck, wo sie die Aussicht genossen. Für zusätzliche Sicherheit haben wir anfangs ein Netz entlang der Reling gespannt. Es war eigentlich als Schutz für Kinder gedacht, aber es gab uns Ruhe, zu wissen, dass die beiden auch bei Seegang nicht über Bord fallen konnten. Besonders bei kleineren Hunden könnte das ein hilfreicher Schutz sein.
Wenn wir die Segel setzten, verwandelten sich Aries und Abby von abenteuerlustigen Entdeckern in entspannte Mitsegler. Sobald es hieß „Klar zum Schlafen“, gingen beide instinktiv auf die Lee-Seite – die windabgewandte Seite des Bootes. Es ist immer wieder amüsant zu sehen, wie sie bei einer Wende ebenfalls die Seite wechseln, so als hätten sie verstanden, wo es am gemütlichsten ist. Und ehrlich gesagt, die Gemütlichkeit an Bord, besonders während einer langen Überfahrt, ist etwas, das wir alle zu schätzen gelernt haben. Gemeinsam auf der Lee-Seite zu liegen und die Sonne zu genießen, ist für uns und unsere Fellnasen ein ganz besonderer Moment der Ruhe.
Sicherheit ist natürlich ein großes Thema, besonders auf dem Wasser. Als wir Aries und Abby das erste Mal Schwimmwesten anzogen, sahen sie nicht gerade begeistert aus – aber wie sagt man so schön, Sicherheit geht vor. Bei stärkeren Winden oder hohem Seegang tragen die beiden ihre Westen immer noch, auch wenn sie mittlerweile recht gute Schwimmer geworden sind. Anfangs trugen sie die Westen auch beim Schwimmen, doch mit der Zeit merkten wir, dass sie auch ohne sie sicher und souverän im Wasser sind.
Das Schwimmen wurde schnell zur Lieblingsbeschäftigung von Aries und Abby. Jeden Tag, wenn wir vor Anker lagen und das Wasser ruhig war, gab es für die beiden nichts Schöneres, als von der Badeplattform ins kühle Nass zu springen. Manchmal schwammen wir gemeinsam an Land, wenn die Strecke nicht zu weit war, und die Hunde waren begeistert von der Abwechslung zwischen Wasser und Land. Für längere Landgänge nutzten wir unser Dinghy – das Beiboot war ein Muss für uns, um auch abgelegene Strände zu erkunden und Aries und Abby den nötigen Auslauf zu bieten. Sobald wir das Tagesziel erreicht hatten, machten wir uns mit dem Dinghy auf den Weg ans Land. Lange Spaziergänge, ausgelassenes Spielen am Strand, das Toben durch die Wellen – das waren die Highlights für unsere Fellnasen.
Die Gastfreundschaft, die uns in den Marinas entgegengebracht wurde, war immer positiv. Es ist erstaunlich, wie freundlich Menschen auf Hunde reagieren, selbst in belebten Häfen. Vielleicht liegt es daran, dass unsere beiden stets freundlich und neugierig sind, oder einfach daran, dass Tiere eine besondere Verbindung zu Menschen schaffen können.
Nach unserem ersten Charter-Abenteuer dauerte es nicht lange, bis wir wussten: Das wollen wir länger machen. Wir kauften unsere Kufner 54 und begannen ein neues Leben auf dem Wasser. Seitdem sind wir, wann immer es das Wetter erlaubt, draußen in der Natur, entdecken ständig neue Orte und erleben Momente, die wir uns früher nicht hätten vorstellen können. Aries und Abby sind dabei nicht einfach nur dabei – sie sind der Grund, warum wir so viele besondere Orte gefunden haben. Ohne sie wären wir oft an Bord geblieben, statt die Küste zu erkunden, und hätten einige der schönsten, magischsten Plätze nie entdeckt.
Besonders auf Wanderungen sind die beiden eine Quelle der Freude. Sie führen uns zu geheimen Buchten, die vom Wasser aus nicht zu sehen sind, zu verwunschenen Wäldern und blühenden Wiesen, die uns den Atem rauben. Und wie oft haben wir uns schon gedacht: „Hätten wir unsere Hunde nicht, wären wir niemals hierhergekommen.“ Es sind diese spontanen Momente, die für uns das Leben auf dem Wasser so besonders machen.
Zwei Jahre sind vergangen, seit wir diesen Schritt gewagt haben, und wir bereuen nichts. Reisen mit Hunden ist definitiv auch auf dem Segelboot möglich. Es braucht etwas Planung, Geduld und die Bereitschaft, sich auf neue Situationen einzulassen. Aber die Belohnung ist unbeschreiblich – die Freude unserer Hunde, ihre Abenteuerlust und die Verbundenheit, die wir als Familie auf dem Wasser erleben, sind durch nichts zu ersetzen.
Unser Rat an alle, die darüber nachdenken, mit ihren Hunden auf ein Segelabenteuer zu gehen: Macht es einfach. Seid geduldig in der Eingewöhnungsphase, sorgt für Sicherheit an Bord und genießt jeden Moment, den ihr mit euren Fellnasen teilen könnt. Denn es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam die Welt zu entdecken – sei es auf dem Wasser oder an Land.
Wir helfen dir, dein großes Abenteuer auf hoher See zu verwirklichen. Lichte den Anker und begib dich auf einzigartige Reisen, die du nie vergessen wirst.
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